Es begann vor 45 Jahren

Die Rundschau feiert Ihr 45 jähriges Bestehen.

Ein Rückblick von Erika Egger & ein Blick auf das Thema "Professioneller Journalismus in der Rundschau" von Niki Meze

 

Rundschau Geschäftsführung und Mitarbeiter feiern 45 Jahre Rundschau. Foto: Gebi Schnöll

Anfang 1978 reifte bei meinem Mann Kurt und mir der Gedanke und Wunsch eine eigene Wochenzeitung zu gründen. Mit viel Idealismus, Fleiß und einer Portion Glück sowie einem stets wachsendem Team an engagierten Mitarbeitern ist es gelungen, nun stolz auf 45 Jahre RUNDSCHAU zurückzublicken.
Die Anfänge waren schwierig, die Produktion heute fast nicht mehr vorstellbar. So erinnere ich mich an Zeiten wo die Redakteure Text-Manuskripte erstellt haben, die dann in der Druckerei gesetzt und als „Fahnen“ auf die Seitenspiegel geklebt wurden. Schwarz-weiß-Fotos wurden in der hauseigenen Dunkelkammer entwickelt, Farbfotos mussten an ein Labor geschickt werden. Die Inserate hat ein Grafiker von Hand gezeichnet.

Anfangder 1990er Jahre hat dann der Computer die technische Zeitungsproduktion eingeleitet und damit blieb wohl kein Stein auf dem anderen. Heute im digitalen Zeitalter steht die Medienlandschaft vor anderen tiefgreifenden Herausforderungen.

Das Jubiläum gibt auch Anlass „DANKE“ zu sagen, meinen Kindern Michael, Sabine und Karolin, den treuen Leserinnen und Lesern, den Inserenten und nicht zuletzt allen angestellten und freien Mitarbeitern des Verlages, die Woche für Woche für eine umfassende Lokalberichterstattung Sorge tragen.

Mit Wehmut im Herzen bedauere ich sehr, dass ich die Freude über das Jubiläum nicht mehr mit meinem Mann und Gründer der OBERLÄNDER RUNDSCHAU teilen kann, bin mir jedoch sicher, dass er mit Stolz auf uns hinunter blickt.


Erika Egger

Mitgründerin und Senior-Chefin der RUNDSCHAU

 

Journalismus in der RUNDSCHAU
Professionalität gepaart mit Herzblut

 

Viel ist in den letzten Monaten über das Thema Pressefreiheit und unabhängige Berichterstattung geschrieben worden. Interessenskonflikte und versuchte Einflussnahme, etwaige toxische Abhängigkeiten von  Werbekunden, all diese unschönen Begleiterscheinungen, mit denen die Medienlandschaft auch - oder gerade - in Österreich bisweilen konfrontiert ist. Oft subtiler und strategischer als noch früher, aber stets präsent.

Bezogen auf unsere Wochenzeitung RUNDSCHAU zeichnet sich ein durchaus anderes, ja deutlich positiveres Bild ab. Versuchte externe Einflussnahme auf Berichterstattung ist erfreulicherweise äußerst selten festzustellen. Ob dies auf die allgemeine Reife der Oberländer Bevölkerung, auf das Grundvertrauen in jahrzehntelange seriöse Berichterstattung oder auch auf erfolglose Beeinflussungsversuche in der Vergangenheit zurückzuführen ist, bleibt gewissermaßen Spekulation.

Theoretisch lesen jede Woche bis zu 200.000 Tiroler die RUNDSCHAU, das heißt auch große Verantwortung für uns. Auch wenn es ein wenig wie ein salopper Werbeslogan klingt, setzen wir uns Woche für Woche den hohen Anspruch, dem höchsten journalistischen Ethos des Österreichischen Presserates gerecht zu werden.
Selbst wenn unseren Redakteuren und Grafikern bei folgender Aussage im wahrsten Sinne sprichwörtlich die Haare aufstehen werden, lade ich Sie gerne herzlich ein, bei uns einmal bei der Zeitungsproduktion speziell an einem Montag in unserem Medienhaus vorbei zu kommen. Um mit eigenen Augen zu sehen, wie greifbare Spannung in der Luft liegt, wieviel Engagement dahinter steckt, wieviel Herzblut hineingelegt wird, Ihnen allwöchentlich eine journalistisch und grafisch hochwertige Zeitung ins Haus liefern zu können. Eine abschließende Botschaft möchte ich Ihnen in dieser Sonderbeilage mitgeben. Hinter jedem Bericht stehen Redakteure, mit menschlichen Zügen, denen wie jedem anderen trotz großem Bemühen auch einmal Fehler in der Berichterstattung unterlaufen.

Dem aktuellen Hype rund um künstliche Intelligenz zum Trotz, möchten wir aber auch weiterhin mit voller Kraft auf „humanes Kapital“ setzen, auch in dem Wissen, dass wir Menschen keineswegs fehlerlos sind. Weil eine Unrichtigkeit zuzugeben, die uns selbst passiert ist, zwar schmerzhaft ist, aber eindeutig leichter fällt, als einen ChatGPT- oder anderen KI-unterstützten fehlerhaften Artikel rechtfertigen zu müssen. Vom möglichen  Vertrauensverlust gar nicht zu sprechen. In dem Sinne wünschen wir unseren reifen Leserinnen und Lesern weiterhin gute Unterhaltung mit der RUNDSCHAU!


Niki Meze
Stv. Geschäftsfu?hrer RUNDSCHAU

https://www.rundschau.at/